Erhalt der Natur auf dem Süchtelner Friedhof

Im Viersener Stadtteil Süchteln soll eine neue Brücke gebaut werden, die die zwei Teile des Waldfriedhofs verbinden. Der Stadtrat hat sich für eine rund 300.000 Euro teure Stahlbrücke entschieden, obwohl günstigere Alternativen zur Wahl standen. Wir sind gegen den Bau dieser Brücke, die wir einerseits als zu teuer einstufen, deren Bau andererseits aber auch zur Abholzung mehrerer Bäume führen würde. Dazu haben wir eine Petition gestartet, in der wir den Bau einer günstigeren Brücke und den Erhalt der Bäume fordert. Die Petition kann hier gezeichnet werden und hat (Stand 28.09.20224) innerhalb von weniger als einer Woche mehr als 400 Unterstützer*innen (on- und offline) gefunden. Über die Petition haben der Rheinische Spiegel und die Rheinische Post jeweils berichtet. Der Petitionstext ist auch noch einmal unten zu finden.

In einem offenen Brief haben wir die Bürgermeisterin der Stadt Viersen, die Vorsitzenden der Fraktionen im Rat der Stadt und den technischen Dezernenten beim Kreis Viersen Herrn Röder über die Petition informiert und um eine Neubewertung der Planung gebeten. Der Brief ist hier nachzulesen.


Petitionstext

Auf dem Waldfriedhof in den Süchtelner Höhen wurde vor acht Jahren die alte Holzbrücke, die die beiden Friedhofsteile miteinander verbindet, abgerissen, weil sie marode war. Nun soll eine neue, deutlich größere Brücke aus Stahl für rund 300.000 € errichtet werden. Dafür müssen mindestens sechs gesunde Bäume gefällt und der zu überbrückende Hohlweg auf fast die doppelte Breite vergrößert und verschottert werden. Dies wird voraussichtlich weitere Bäume im Wurzelbereich schädigen, unter anderem eine mehrere hundert Jahre alte Eiche, die nah am Rand steht und u. M. nach längst unter Naturschutz stehen sollte. Auch diese Bäume sind dann im Laufe der nächsten Jahre in ihrer Standsicherheit gefährdet und werden als „Kollateralschaden“ vielleicht gefällt werden müssen.

Wir fordern den Rat der Stadt Viersen auf, seinen Beschluss für diese Brücke aus folgenden Gründen zu korrigieren:

  1. Klima- und Umweltschutz sind in den heutigen Zeiten der Klima- und Artenkrise nicht ausreichend berücksichtigt. Kein gesunder Baum darf mehr gefällt werden, wenn es nicht zwingend nötig ist!
  2. Die Kosten für das Projekt sind in der aktuellen Haushaltslage nicht vertretbar. Alle Fraktionen sind bereits aufgefordert, Sparpotentiale zu eruieren. Bevor es kulturelle oder soziale Projekte trifft, sollte man besser hier ansetzen und sparen.
  3. Die Optik dieser Stahlbrücke ist mit der Tatsache, dass der Waldfriedhof in den unter Landschaftsschutz stehenden Süchtelner Höhen liegt, nicht zu vereinbaren, sie wäre ein riesiger Fremdkörper an dieser Stelle.
  4. Eine Holzbrücke in den alten Maßen wäre ebenso bürgerfreundlich und deutlich günstiger zu bauen. Die kürzere Lebensdauer einer Holzbrücke relativiert sich durch die Baukostenersparnis. Außerdem ist fraglich, in welchem Ausmaß der Friedhof bei sich verändernder Bestattungskultur (Urnengräber, Baumbestattungen) zukünftig überhaupt noch genutzt werden wird.

Wir fordern deshalb den sofortigen Stopp der Vorbereitungen an diesem Projekt und erneute Überlegungen, wie eine naturfreundliche und kostengünstigere Lösung realisiert werden kann.