Mit der Aktion ‚Viersen blüht‘ soll auch 2023 „ein farbenfrohes Blumenband durch die Innenstädte und […] die Einkaufsstraßen in blühende Flaniermeilen“ verwandelt werden, heißt es auf der Homepage der Stadt Viersen. Nach Kritik an der Aktion in den letzten Jahren, hat die Stadt Entgegenkommen gezeigt und setzt mehr Wert auf eine nachhaltige Bepflanzung. Dies begrüßen wir ausdrücklich, aber…!
Wir möchten den Beginn der Aktion ‚Viersen blüht‘ mit dem Auftakt einer eigenen Aktion begleiten, die in Anlehnung an die städtische Aktion den Namen ‚Viersen blüht glüht‘ trägt. Mit dieser Aktion möchten wir die Bürger*innen und politisch Verantwortlichen zum Nach- und Umdenken anregen.
Meteorologen kündigen uns für 2023 einen wieder einmal sehr heißen Sommer an. Der Nordatlantik ist gegenwärtig so warm, wie noch nie seit Beginn der Messungen. Die Klimakrise zeichnet sich sehr deutlich ab.
„30 Grad im Juni, das gab es früher auch“ – dies stimmt. Aber auch bei uns – im Kreis Viersen – sind die Sommer über die vergangenen Jahre trockener und heißer als früher geworden. Blütenpracht – oder auch Ernteerträge auf Feldern oder im Garten – sind nur unter Einsatz großer Wassermengen möglich. Aber nicht nur die Pflanzen leiden unter Hitze und Trockenheit, genauso die Menschen. So schön farbige Blumenarrangements sind, die Klimakrise macht es nötig, dass effektive Hitzeschutzmaßnahmen ergriffen werden: Bäume, die auf Plätze Schatten spenden. Möglichst wenig die Hitze speichernde Beton- und Steinflächen.
Wir müssen uns jetzt an die bereits deutlich spürbaren Folgen der Klimakrise – wozu neben Hitze und Dürre auch weitere Extremwetterereignisse gehören – anpassen. Ein wichtiger Schutz gegen Sommerhitze stellen Neupflanzungen dar, die helfen freie Flächen zu beschatten. Aber dabei dürfen wir nicht übersehen, dass der beste Schutz darin besteht, dass wir die weltweit steigende Erderwärmung rapide bremsen.
Zum Auftakt unserer Aktion haben wir eine Plakataktion im öffentlichen Raum gestartet, unter anderem bringen wir Süchtelner Staturen in einen Dialog. Wir setzen die Diskussion im öffentlichen Raum in den nächsten Wochen fort und laden Interessierte zu mehreren Vortragsveranstaltungen im September ein (u.a. organisieren wir in Kooperation mit der VHS Viersen einen Vortrag mit dem Bonner Klimawissenschaftler Prof. Dr. Niko Froitzheim). Wir freuen uns insgesamt auf den Dialog mit den BürgerInnen und politisch Verantwortlichen darüber, wie wir uns in Stadt und Kreis Viersen dem drängenden Problem der Klimakrise entgegenstellen wollen.
Weiterführende Informationen: Zur Erwärmung des Nordatlantiks gibt es einen Übersichtsartikel auf spektrum.de. Zur Veränderung des Klimas in Viersen gibt es Statistiken im Klimaatlas auf den Seiten des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Laut den dort angeführten Daten, lag die Durchschnitssjahrestemperatur für Viersen im Zeitraum 1991 – 2020 bei 10,9 Grad, im Zeitraum von 1881 – 1910 bei 9,3 Grad. Im Jahr 2022 wies die Kommune eine Jaheesdurchschnittstemeratur von 12,1 Grad auf und lag damit sogar über dem Durchschnitt in NRW (11,2 Grad).
Resonanz in der Presse: Der Auftakt der Aktion hat einigen Nachhall in den sozialen Medien erfahren, wurde aber auch in der Presse aufgegriffen. Hier zum Artikel des Rheinischen Spiegels vom 18.06.2023. Die Rheinische Post hat in ihrer Printausgabe am 19.06.2023 berichtet.